JVA Sehnde

Das Essen ist eher mittelmäßig bis schlecht. Wenig Abwechslung, lieblos gekocht und Frühstück und Abendbrot oftmals nicht ausreichend und die Beläge/Aufstriche von schlechter Qualität. Es gibt nur eine Handvoll Mittahsgerichte, die wirklich schmecken. Essen 2 Sterne

Entwürdigend für die Angehörigen, weil die nicht lediglich vollkommen durchleuchtet werden, sondern dazu auch oftmals geringschätzig behandelt werden. Der Besuchsraum ist an jedem Platz Kameraüberwacht, Kinder dürfen nicht zu eng mit dem Gefangenen sein (Angst vor Drogenübergaben) das fand ich besonders schlimm. Besuchstage sind ausreichend (ca. 4h/Monat) und es gibt zudem einmal im Monat die Möglichkeit von Langzeitbesuch ohne Kameraüberwachung (danach muss sich der Gefangene aber komplett entkleiden). Besuche 3 Sterne

Desolat. Die ärztliche Versorgung entspricht nicht den Gesetzen. Zu Fachärzten wird man erst nach elendig langer Zeit und zum Teil erst nachdem man sich diesen Facharztanspruch gerichtlich erstritten hat hingefahren. Beruhigungs- und Schmerzmittel gibt es schnell (richtigerweise keine suchtfördernden), eine adäquate Versorgung Erfolg indes nicht (zB. Physio- oder Psychotherapie). Datenschutz gibt es nicht, da der Vollzug sofort Meldung vom Gesundheitszustand der Gefangenen erhält. Am schlimmsten fand ich, dass sich die medizinische Versorgung an den Vollzug zu orientieren hatte. Das führt zB dazu, dass obwohl der Arzt die Indikation zu einem Facharztbesuch sieht, er diese dann aber nicht verordnet, weil der Vollzug sagt, dass sie den Transport nicht gewährleisten könnten. So dauerte es bei mir beispielsweise 9 Monate, bevor ich zum Facharzt kam, obwohl seit Anfang eine ärztliche Indikation dazu bereits bei meinem ersten Besuch beim Anstaltsarzt gegeben war. Gesundheit 1 Stern

Sportangebote können bis 5x/Woche wahrgenommen werden. Freizeitangebote sind fast ausschließlich auf ehrenamtliche Mitarbeiter begrenzt, sodass man sagen kann, dass die Anstalt selbst dazu kaum etwas beiträgt. Insofern ist das Freizeitangebot schlecht. Sport 5 Sterne

Die üblichen wie Metallbau, Küche, Gebäudereiniger und Logistik/Lagerarbeiter oder natürlich die Möglichkeit in der Schule Elementarkurse zu belegen. Leider sind in Sehnde schon länger keine Schulabschlüsse mehr angeboten worden. Dies ist sowohl dem Personalmangel gedchuldet, aber auch weil es zunehmend kaum noch geeignete Gefangene dafür gibt. Ausbildung 3 Sterne

Putzen, Kochen, Schrauben verpacken, Bügelbrettbezüge nähen, Metallbau, Möbelbau. Arbeit 3 Sterne

Alles alltäglich verfügbar. Spice gibt es immer, Cannabis meist auch. Benzodiazepine und Opiate sind phasenweise (je nach Lieferung) auch sehr verbreitet und dann für kurze Zeit in großer Menge vorhanden. Selten gibt es Heroin, Kokain und Amphetamine. Drogen 1 Stern

Ehrlich gesagt sicher, weil jeder Flur und viele Räume Kameraüberwacht sind. Unsicherheit besteht hingegen durch mangelndes Vertrauen bei wenigen Bediensteten. Ich habe es beispielsweise erlebt, wie sich ein Gefangener mit einem Bediensteten abgesprochen hat, dass der Bedienstete gleich für 30min mal weg sei und auf dem Flur für diesen Zeitraum keine Aufsicht vorhanden sei. Unterm Strich wurde dann ein anderer Gefangener in dieser Zeit verprügelt. Sicherheit 4 Sterne

Insgesamt sehr schlecht. Es gibt viele Gefangene, die gar nicht vorbereitet werden und einige davon leider auch in der Obdachlosigkeit landen. Das größte Problem ist, dass zu wenig Personal für Resozialisierung vorhanden ist UND aus Sicherheitsbedenken lieber kein Ausgang gewährt wird. Notwendige Lockerungen sind leider also viel zu selten. Resozialisierung 2 Sterne (Wer welche erhält, dann 3-4 Sterne; Wer keine erhält, dann 1 Stern)