JVA Essen

Ich war dort 6,5 Wochen in U-Haft und ich kann einige Beiträge vollkommen zustimmen. Mit dem Bediensteten habe ich entweder nur gute oder neutrale Erfahrungen gemacht. Das kommt natürlich auch darauf an, wie man diese anspricht und mit diesen umgeht. Es gilt die alte Regel: Wie es in den Wald hereinruft, so schallt es auch zurück. Ich hatte auch den Eindruck, das die Bediensteten schon einen Unterschied machen, ob man aus der normalen bürgerlichen Gruppe dort landet oder ob man zu den Leuten gehört die öffters in solchen Herbergen gastieren. Trotzdem muss man schon mal 15 min warten, bis auf die Klingel reagiert wird. Ich habe in der ganzen Zeit nur gebetet das mir nichts Notfallmäßiges zustößt. Die Hafträume sind eine Zumutung. Das ist wirklich der Abstieg ins dunkelste Mittelalter. Selbst wenn man wie ich den Haftraum versucht sauber zu halten, es ist unmöglich den Dreck der letzten 30 Jahre zu entfernen und solange wurden die Hafträume die ich gesehen habe nicht mehr renoviert. Völlig unzumutbar ist die Toilette mitten im Haftraum, den man sich mit einem völlig fremden Menschen teilen muss. Der eine geht für große Jungs und der andere bekommt nur durch einen 1,20m hohen Sichtschutz alles mit. Absolut unzumutbar sind die klimatischen Bedingungen. Entweder ist es so kalt das man sich die Gliedmaßen abfriert oder es ist so bullig warm wie im suptropischen Dschungel. Die Heizung ist völlig unterdimensioniert, wenn sie denn mal funktioniert. Das Essen ist ebenfalls nicht besonders gut. Wenn möglich und vorhanden, nimmt man Weißbrot. Für alle anderen Brotsorten braucht man sehr gute Zähne und sehr viel Spucke. Empfehlenswert ist es sich einen kleinen Vorrat zuzulegen. Die JVA-Essen ist der siffigste, dreckigste und trostloseste Ort den ich je erlebt habe.